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Basel: LOHENGRIN, 20.10.2013

Erstellt von Manfred Langer | | Lohengrin

copyright: Jörg Michels, mit freundlicher Genehmigung

Romantische Oper in drei Akten | Musik: Richard Wagner | Libretto: vom Komponisten | Uraufführung: 28. August 1850 in Weimar | Aufführungen in Basel: 20.10. | 25.10 | 31.10. | 3.11. | 6.11. | 10.11. | 23.11. | 26.11. | 29.11. | 22.12. | 29.12.2013 | 12.1. | 2.2. | 15.6.2014

Gastkritik von Dr.Manfred Langer, Originalbeitrag von www.deropernfreund.de

Vielschichtige Regiearbeit mit vielen originellen Einfällen; musikalisch auf gewohnt hohem Basel-Niveau

Es sei nicht verschwiegen, dass der Lohengrin zu den Lieblingsopern Ihres Rezensenten gehört. Da sind 350 km Anreise schon mal drin. Die Erwartungen sind jeweils hoch, und die Enttäuschungen leider zahlreich. Bei der Premiere am Theater Basel mit seinem stets verlässlich hohen musikalischen Niveau und der Ankündigung von Vera Nemirova als Regisseurin waren nun die Erwartungen, wie sie in München, Zürich oder Frankfurt nicht hätten höher sein können. Und? Enttäuschung fand nicht statt, stattdessen gab es eine zu Recht umjubelte Premiere einer Inszenierung, die keinerlei Stereotypen alter oder neuer Inszenierungspraxis beinhaltet, keine Dekonstruktionsabsichten verfolgt, vielschichtig und einfallsreich ist, erstaunlich nahe an den Szenenanweisungen bleibt und sich nie am Text reibt.

Jens Kilian hat das Einheitsbühnenbild gebaut: ein frühgotisches Kirchenschiff. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz würde für dieses schöne Baudenkmal sicher einen Zuschuss zur Substanzsicherung geben: der Putz war teilweise heruntergebrochen, in einer Vierung war auch ein Gewölbeteil heruntergebrochen. Auf der Bühne ist aber schon der Theaterverein Basel für dieses gelungene Bild als Zuschussgeber aufgetreten... Eine flache Glasstruktur statt eines Chors schließt das Gebäude nach hinten ab; so wie man nach dem Krieg teilzerstörte Kirchen wieder funktionsfähig gemacht hat. Einige Treppenstufen führen dorthinauf; in der Mitte eine viereckige Versenkung und links eine Kanzel. Man befindet sich in einer Nachkriegszeit. In der Kirche haben sich teilweise versehrte Flüchtlinge eingefunden: Volk und Edle von Brabant. Der Heerrufer tritt mit einer Feldküche auf; Kochgeschirre und Löffel strecken sich ihm zur Suppenausgabe entgegen. Etwas abgesetzt Ortrud und Telramund: sie sind mit Koffern angereist, um hier die Macht zu übernehmen. Auch Telramunds Mannen sind versehrt – wohl noch aus dem Kampf gegen den „wilden Dänen“. Der König im Gehrock mit Pelzbesatz ruft von der Kanzel zu Einigkeit und neuem Krieg auf. Die herbeigerufene Elsa ist von dem perfiden Volk in eine Zwangsjacke gesteckt worden. (Da die koreanische Darstellerin zwangsläufig schwarzes Haar hat, war diesmal Ortrud die große blonde Heroine in herrschaftlicher Kleidung (Kostüme: Marie-Luise Strandt).  

Damit sie vor dem König aussagen könne, werden Elsa zumindest die Ärmel der Jacke gelöst. Als später Lohengrin durch das geöffnete Portal von hinten die Bühne betritt, trägt er Gottfried auf seinen Schultern. (Da fast alle Zuschauer ohnehin wissen, dass der Schwan Gottfried ist, kann die Regie das hier problemlos vorwegnehmen.) Auch Gottfried trägt eine zugebundene Zwangsjacke. In dem Viereck in der Mitte der Bühne versinkt er. Indes haben Ortrud und Telramund Elsa ergriffen, versperren ihr die Sicht auf den Schwanenritter, dessen Kluft eine gewisse Ähnlichkeit mit der eines modernen Barden hat (eine Künstlerfigur also!), und halten ihr den Mund zu. Sie aber beißt Telramund (er ist also Mittäter und nicht das Opfer seiner Frau!)  heftig in die Hand, befreit sich und tritt zu Lohengrin. Eine erste innig gespielte Liebesszene zeigt worum es der Regie auch geht: die beiden lieben sich wirklich. Dazu befreit Lohengrin Elsa vollständig aus der Zwangsjacke. Zum Kampf reicht Heinrich die Schwerter; die Frauen segnen ihre Kämpfer, Sekundanten werden aufgestellt, der Kampf endet im inzwischen mit Wasser gefüllten Becken in der Mitte, in das der der besiegte Telramund erniedrigt platscht; er ist in die Schelde gefallen… Eine Art bühnenhoher Lettner mit Durchgangspforten senkt sich vor der Hauptbühne nieder: außen vor bleiben Ortrud und Telramund. Während der Chor jubelt, malträtiert Ortrud ihren Versager. Die Koffer, die da immer noch stehen, mahnen nun zur gemeinsamen Abreise und Flucht; aber es kommt ja anders, damit die Oper hier nicht schon zu Ende ist.  

Später wird an diesem „Lettner“ das „drinnen und draußen“ einzelner Mitspieler noch mehrfach thematisiert, insbesondere im finsteren ersten Bild des zweiten Aufzugs, als Ortrud unter Aufbietung aller ihrer Reize Telramund draußen neu auflädt und nun innen Elsa auf die Kanzel steigt oder im zweiten Teil des Aufzugs, als ein nicht unbeträchtlicher Teil des Volks Abstoßungsreaktionen gegen Lohengrin entwickelt und den lieber auch außen vor gesehen hätte. Der Morgen an der Schelde beginnt aber erst einmal anders: die Mannen, im ersten Aufzug gerade einem Krieg entronnen, nun nur mit einem einfachen Handtuch ihre Lenden bedeckend, gehen durch wabernde Frühnebel mit Schwammbürste zum Bad in der Schelde und werden dann vom Heerrufer zur Musterung vorgeführt. Diskriminierung gibt es nicht; selbst die etwas korpulenten Choristen werden KV geschrieben. Im Zeitraffer gibt es also eine Episode aus der deutschen Nachkriegsgeschichte: lustige Wiederaufrüstung. Den Gedanken hätte man im dritten Aufzug fortspinnen können: Uniformierte zum Aufbruch bereit (natürlich nur ins Manöver). Auch für die ohnehin schon sehr dankbare Zickenszene vor dem Münster entwickelt Nemirova von Ortrud als Schleppenträgerin bis zu Telramunds Zaubereianklage von der Kanzel wieder originelle Bilder.  

 

Nach dem drohenden musikalischen Fragezeichen am Schluss des zweiten Aufzugs geht es mit dem lärmend fröhlichen Vorspiel zum dritten Akt weiter. Was soll ich mit dieser jubelnden Heiterkeit auf der Bühne anfangen, scheint sich die Regisseurin zu fragen, die das Vorspiel nicht vor geschlossenem Vorhang ablaufen lassen will. So lässt sie Bürgerinnen und Bürger, die Edlinnen und Edlen eine muntere Kissenschlacht veranstalten, während sie auf dem Viereck in der Bühnenmitte das Himmelbett für des trauten Paares Hochzeitsnacht aufbauen, hinter welchem sie eine große weiße Stoffwand aufspannen. Welch grandiose Idee, auf dieser Stoffwand mit Beleuchtung von hinten zum Hochzeitsmarsch ein Schattenspiel mit „Szenen aus Lohengrin“ aufführen zu lassen! Damit ist aber die Heiterkeit auch beendet, und es kommt die Psychologie. Lohengrin ist nicht ein  geheimbündlerischer, frauenfeindlicher Exponent des Gralsvereins, dessen „Liebe“ zu Elsa Liebe nur eine Projektion seines Sendungsbewusstseins auf das Objekt Frau ist – steril, hold und keusch (Ulrich Schwab in seiner Mannheimer Inszenierung: Elsa knöpft sich die Bluse auf; er knöpft ihr sie wieder zu!). Nein, in Nemirovas Version ist er dem sterilen Gralsverein entkommen und will Elsa wirklich und ganz! Er  hat das Frageverbot nicht aus Machterhaltungsgründen erteilt, sondern weil er um seiner selbst willen geliebt werden will und nicht wegen „bewährten“ Adels und hoher Abkunft. Seine Liebe zu Elsa ist durchaus erotischer Natur. Sie aber verweigert sich ihm, weil sie es nicht fertig bringt, mit jemandem zu schlafen, dessen Namen sie nicht kennt. Nemirova gestaltet die Schlafzimmerszene ebenso überzeugend wie eindringlich und in vollkommener Übereinstimmung mit dem Umschlagen der Musik. Die beiden Darsteller folgen ihr kongenial. Der Überfall und die Schwertszene folgen so, wie in Wagners Szenenanweisungen vorgesehen. Lohengrin bleibt einsam und verzweifelt vor dem sich senkenden Hauptvorhang zurück. Nach der fatalen Frage muss er zurück in die spröde keusche Einsamkeit der Gralswelt. Es hätte so schön sein können… Mit Bierdosen und Maßkrügen wartet indes die bürgerliche Gesellschaft im zweiten Bild des letzten Aufzugs auf Elsa und Lohengrin, dessen letzter großer Auftritt die mit schmerzlichem Ausdruck gesungene Gralserzählung ist. In packenden Bildern gestaltet Vera Nemirova das Ende der Oper. Lassen Sie sich überraschen! Nur so viel sei verraten: Lohengrins letzte Worte „zum Führer sei er Euch ernannt“ erklingen wie in einer alten seria aus dem Off. 

Vera Nemirova inszeniert nicht die eine fixe Idee, sondern reißt viele Facetten an. Besonders gut gelingen ihr zwei Elemente: das Bühnengeschehen perfekt mit der Musik zu amalgamieren und die Verlangsamungen, die der Theatermann Wagner in die Partitur eingebaut hat, geschickt,  detailfreudig und sinnvoll mit Bewegung und Gesten szenisch zu füllen. Dazu entwickelt sie ein Händchen, den Chor zu bewegen, das die Möglichkeiten zwischen monumentaler Statik und extremer dramatischer Energiefreisetzung bestens ausfüllt. An die achtzig Choristen: die wollen geführt sein!

Die musikalische Leitung des Abends hatte der Düsseldorfer GMD Axel Kober inne. Er leitete die bis auf minimale, wohl der Premierenanspannung geschuldete Wackler das makellos aufspielende Sinfonieorchester Basel. In einem großen Bogen gestaltete Kober das monothematische Vorspiel mit seinem sphärisch abgehobenen Pianissimo des Gralsmotivs in den hohen Violinen, das sich über die Hörner, dann über das noch immer zarte Pastell der Holzbläser schließlich im Fortissimo des Blechs erdet, ehe es wieder sphärisch ausklingt. Wirkte das Dirigat im ersten Aufzug eher brav und solide, gewann es im Verlauf dann immer mehr an Profil. Die satten Cello-Klänge des Unheilmotivs durchmischt mit den Fagotten, die vielfältige Farbentfaltung der Holzbläser, mystische Mischklänge aus dem Blech und dann der volle Einsatz des Blechs: Kober musizierte das prächtig aus und bewies mit dem Orchester auch immer wieder Wagnersche piano-Kultur. Eine Frage zum Detail: warum man wohl vom Gewandhausorchester Leipzig die perfekt intonierenden Trompeter für die Bühnenmusik ausgeliehen hat? Sind die vom Radiosinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg nicht gut genug, die demnächst arbeitslos werden, weil von den deutschen Rundfunkanstalten mehr für Fußball als für Kultur ausgegeben werden soll? Chor und Extrachor des Theater Basel waren von Henryk Polyk bestens vorbereitet. Es bestach die sanfte piano-Intonation bis zur vollen Klangschönheit – immer bei gestochener Präzision und Textverständlichkeit.

Überwiegend aus dem Basler Ensemble waren die Rollen der Solisten besetzt, die durchweg gutes Niveau präsentierten. Als Gewinner des Abends kann wohl das jugendliche Paar gelten. Sunyoung Seo gab ihr Debut als Elsa, und wie! Mit geschmeidiger seidiger  Intonation, warmer Farbgebung und reinen leuchtenden Höhen begeisterte sie als Elsa. Ihre Artikulation wird sie sicher noch verbessern. Rolf Romei gab einen Lohengrin, der keine Wünsche offen ließ. Klaus Florian Vogt hat das helle hohe Register für den Lohengrin hoffähig gemacht. Rolf Romei verband es mit seiner schön ansprechenden, schlanken baritonalen Mittellage, in der er eine ordentliche Kraftentfaltung zeigte. Ein stimmlich ideales Paar. Mit Olafur Sigurdarson als Telramund stand ein stimmlich souveräner Bassbariton auf der Bühne, der Volumen, stimmliche Flexibilität, gute Diktion und schauspielerische Überzeugungskraft bestens zusammenführte. Michelle de Young gab die Ortrud, setzte dabei auf ihr Volumen und wirkte dabei aber etwas monochrom. Pavel Kudinov verlieh dem König Heinrich seine Stimme. Seine Rolle war ziemlich statisch angelegt; Schwächen in den tiefen Passagen und kleine Intonationsprobleme konnte er nicht verbergen. Verlässlich und solide Andrew Murphy als Heerrufer.

Das Haus war zur Premiere sehr gut besucht, aber deutlich nicht ausverkauft. Der Jubel des Publikums für die gelungene Inszenierung brach sich in lang anhaltendem begeisterten Beifall für alle Mitwirkenden Bahn.

Werk:

Während seiner Beschäftigung mit dem TANNHÄUSER stolperte Wagner auch über das mittelalterliche LOHENGRIN-Epos und erkannte in dem strahlenden Ritter sich selbst als einen von Gott gesandten und von der öden Welt missverstandenen Künstler. So lässt sich LOHENGRIN auch als autoritär-patriarchalisches Seelen- und Künstlerdrama begreifen. Das Frageverbot Lohengrins (dieses musikalische Motiv durchzieht die gesamte Oper) kommt geradezu dem göttlichen Verbot des Genusses der Früchte vom Baum der Erkenntnis im Alten Testament gleich und mit dem Brechen des Verbotes durch Elsa landet Wagner einmal mehr bei der Ur-Schuld des Weibes. Elsas Gegenspielerin Ortrud ergeht es durch Wagners Behandlung auch nicht besser: Durch ihre Zerstörung spricht Wagner als reaktionärer Anhänger der „Revolution von oben“ den Frauen jegliche Einmischung in Politik und Kunst ab.

Der Uraufführung (von seinem Schwiegervater in spe, Franz Liszt, geleitet) in Weimar konnte der Komponist nicht beiwohnen, da er wegen Mitbeteiligung an den revolutionären Aufständen steckbrieflich gesucht wurde und sich ins Schweizer Exil begab. Erst 1861 erlebte er erstmals eine (unbefriedigende) Aufführung seiner Oper in Wien.

Nur schon das Vorspiel zum ersten Akt offenbart das kompositions- und orchestrierungstechnische Genie Wagners. „Wir haben hier in der Tat ein gewaltiges, langsames crescendo, welches, auf dem höchsten Grade der Klangfülle angelangt, im umgekehrten Sinne sich zu einem Ausgangspunkte zurückwendet und in einem fast unhörbaren Säuseln endigt. ..für mich ist es ein Meisterwerk.“ (Hector Berlioz)

Obwohl das Drama ganz vom Text her erschlossen und musikalisch durchgestaltet ist, lassen sich in der durchkomponierten Grossform eingebettete „Nummern“ erkennen. Elsas Traumerzählung „Einsam in trüben Tagen“, Elsas Szene „Euch Lüften, die mein Klagen“ und das anschliessende „Duett“ mit Ortrud welches in der unübertrefflich schönen Phrase endet „Es gibt ein Glück, das ohne Reu' “, der Brautchor im dritten Akt, die Liebesszene im Brautgemach „Wir sind allein“ und Lohengrins Gralserzählung „In fernem Land“.

Giuseppe Verdi sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die sphärisch klingenden geteilten Streicher der TRAVIATA Vorspiele Wagners Grals-Klängen im LOHENGRIN abgekupfert zu haben. Dies trifft jedoch kaum zu, da Verdi den Lohengrin erstmals 1871 in Bologna, beinahe 20 Jahre nach der Entstehung seiner TRAVIATA, gesehen hatte und sich auch sonst der LOHENGRIN vorerst nur zögerlich verbreitete. Heute gehört dieses Werk zu den beliebtesten Opern Richard Wagners.

Inhalt:

König Heinrich I. versucht in Brabant ein Heer zu sammeln, um das Deutsche Reich gegen Einfälle der Ungarn im Osten zu bekämpfen. Doch bald tritt diese Aufgabe in den Hintergurnd, da er Gericht halten muss über einen Erbfolgestreit in Brabant. Die Kinder des verstorbenen Herzogs, Elsa und Gotthelf, sind dem Grafen Freidrich von Telramund anvertraut worden. Telramund klagt Elsa des Brudermordes an, da Gottfried verschwunden sei. Telramund hat Ortrud, eine Nachfahrin eines Friesenfürsten geheiratet und begehrt nun den Thron Brabants. Elsa bestreitet jegliche Schuld und berichtet von einem Traum, in welcher ihr ein Ritter beigestanden sei. Da Aussage gegen Aussage steht, ordnet Heinrich ein Gottesgericht an. Zunächst erscheint jedoch kein Ritter, wlcher für Elsa kämpfen will. Doch plötzlich erscheint ein wundersamer Mann und bürgt für Elsa. Zugleich will er Elsa unter der Bedingung, dass sie ihn nie nach seinem Name und seiner Herkunft befrage, zur Gemahlin nehmen. Im Zeikampf besiegt der strahlende Ritter Telramund, tötet ihn jedoch nicht.

Telramund ist entehrt und bezichtigt seine Gemahlin Ortrud der Schuld. Beide beschliessen, Elsa zur verhängnisvollen Frage zu bewegen und damit ihr Glück zu zerstören. Ortrud schmeichelt sich bei Elsa ein und sät den Zweifel in ihrem Herzen. Als sich der Brautzug mit dem Ritter und Elsa vom Münster her nähert, tritt Ortrud dazwischen und klagt Elsa an, die nicht einmal den Namen ihres Gatten kenne, während sie selbst von adliger Herkunft sei. Telramund klagt den Ritter des Zaubers an, doch König Heinrich weist alle Klagen ab. Auch Elsa bleibt – vorerst – ihrem Versprechen gegenüber noch standhaft.

Doch die üble Saat des Zweifels geht in der Brautnacht auf. Elsa kann nicht länger widerstehen und stellt die verhängnisvolle Frage. Gleichzeitig dringt Telramund mit Verbündeten ins Brautgemach ein. Der Ritter erschlägt ihn. Vor dem König und dem versammelten Volk klagt der Fremde Elsa der Untreue an, da sie ihm die verbotene Frage gestellt habe. Er will sie zwar beantworten, kann aber aus diesem Grund nicht länger in Brabant weilen. In der Gralserzählung schildert er seine Abstammung vom Gralskönig Parzival und nennt seinen Namen: Lohengrin. In schrecklichem Triumpf berichtet Ortrud, dass sie selbst den Herzog Gottfriedin einen Schwan verzaubert hätte, in den selben Schwan, welcher nun den Nachen des Ritters zieht. Gottfried wird durch ein Gebet Lohengrins vom Zauber erlöst, Ortrud sinkt tot nieder, Elsa sinkt ebenfalls erschöpft zu Boden und stirbt. Lohengrin entschwindet, unendlich traurig.

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