Willkommen in der Welt der Oper, des Konzerts, des Balletts
Auf dieser Seite finden Sie Kritiken meiner Opern- und Konzertbesuche und bekommen Informationen rund um Spielpläne und Opernhäuser (vorwiegend aus der Schweiz und aus Deutschland). Die Premierenberichte erscheinen wann immer möglich am Tag nach der Premiere und damit in aller Regel vor den Printmedien. Kommentare und eigene Eindrücke von BesucherInnen dieser Seite sind ausdrücklich erwünscht. Ich wünsche allen viele unvergessliche, spannende und aufwühlende Opernbesuche.
Sehr erfreut bin ich auch über die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der informativen Online-Plattform https://deropernfreund.de. Auch hier erhalten Sie vielschichtige und fundierte Empfehlungen für Besuche in der reichhaltigen Theaterlandschaft Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.
Datenschutz (DSVGO): Diese Seite speichert keine Userdaten, es gibt keine Kontakt- und Kommentarfunktion mehr, was ich bedaure, doch lässt mir die DSVGO keine andere Wahl. Näheres erfahren Sie unter "Impressum" und "Datenschutz".
Winterthur, Stadthaus: WEBER | MENDELSSOHN | RAFF, 29.09.2023
Grosse Romantik mit dem Musikkollegium Winterthur unter Hossein Pishkar, Carolin Widmann spielt Mendelssohns Violinkonzert
Carl Maria von Weber: Der Beherrscher der Geister, Ouvertüre für Orchester, op 27 | Uraufführung: 14. November 1811 in München | Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine und Orchester e-Moll, op. 64 | Uraufführung: 13. März 1845 in Leipzig | Joachim Raff: Sinfonie Nr. 3 F-Dur, op. 153 "Im Walde" | Uraufführung: 17. April 1870 in Weimar
Kritik: folgt am 30 september ab 13 Uhr an dieser Stelle
Werke:
Carl Maria von Weber (1786-1826), dessen Ouvertüre zu seiner bekanntesten Oper DER FREISCHÜTZ quasi die Epoche der Romantik einleitete, schuf mehrere Opern mit ganz wunderbaren Ouvertüren, und so tauchen diese denn auch häufiger in Konzertprogrammen auf, als seine Opern auf den Bühnen der Musiktheater. Die Ouvertüre zu seiner unvollendet gebliebenen Oper RÜBEZAHL arbeitete Weber jedoch unter dem Titel DER BEHERRSCHER DER GEISTER um. Sie wird unterdessen sehr häufig gespielt, überzeugt mit ihrer kontrastreichen Melodik, welche zu dramatischen Spannungen führt, begeistert mit wunderbaren orchestralen Klangfarben und stimmungsvollen Harmonien.
Friedrich Nietzsche bezeichnete Felix Mendelssohn Bartholdys (1809-1847) Violinkonzert in e-Moll als ein "Schöner Zwischenfall der deutschen Musik". Und tatsächlich ist Mendelssohns Violinkonzert von geradezu klassischer Schönheit, Leichtigkeit und Eingängikeit. Man merkt dem Werk in keinem Moment seine eher zähe Entstehungsgeschichte an. Mendelssohn bekundete bereits 1838 das Violinkonzert in e-Moll im Kopf zu haben, fertig wurde es erst sechs Jahre später. Sein Freund, der Geiger Ferdinand David, stand ihm dabei mit Rat und Tat zur Seite und brachte es dann auch im Leiziger Gewandhaus zur Uraufführung. Seither gehört es mit zu den beliebtesten und meistgespielten Violinkonzerten - und zu einer der bekanntesten Kompositionen aus Mendelssohns Feder. Ferdinand David hatte dem Komponisten versprochen, dass er es so spielen werde, "dass sich die Engel im Himmel freuen." Sie tun es heute noch!
Der in der Schweiz geborene Joseph Joachim Raff (1822-1882) gehörte noch zu seinen Lebzeiten zu den geachtetsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und geriet nach seinem Tod leider weitgehend in Vergessenheit - völlig zu Unrecht, wie auch seine dritte (von elf) Sinfonien beweist. Enstanden ist sie 1869, die Uraufführung geriet zu einem rauschenden Erfolg. Hans von Bülow bezeichnete sie als "kolossal". Bald fand die damals häufig aufgeführte Sinfonie den Weg nach Amerika, wo eine Musikkritiker schrieb: "...die beste Sinfonie der Neuzeit; eine der wenigen, die es wert sind, in Begleitung der Werke von Beethoven und Schumann in die Nachwelt einzugehen.“ Raff unterteilte die viersätzige Sinfonie in drei Abteilungen, denen er ein ausführliches Programm zuordnete. Als Vorbild zu dieser Art von Programmmusik könnte Beethovens PASTORALE gedient haben. Die erste Abteilung umfasst den ersten Satz, ein Allegro und trägt den Titel AM TAGE. Die zweite Abteilung heisst IN DER DÄMMERUNG und umfasst den zweiten (Träumerei) und den dritten Satz (Tanz der Dryaden). Die letzte Abteilung bildet der vierte Satz NACHTS: Stilles Weben der Nacht im Walde. Einzug und Auszug der wilden Jagd mit Frau Holle und Wotan. Anbruch des Tages.