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Zürich: TURANDOT, 10.07.2008

Erstellt von Kaspar Sannemann | | Turandot

Giancarlo del Monacos düsteres, bildgewaltiges Aufeinandertreffen eines modernen jungen Mannes (Calaf) und einer in ihrer Tradition gefangenen, frigiden und triebunterdrückten jungen Frau (Turandot) hat seit der Premiere nichts von ihrer Faszination verloren, im Gegenteil:
Paoletta Marrocu ist nun regelrecht in die anspruchsvolle, hochdramatische Partie hineingewachsen, überzeugt mit gewaltigen Spitzentönen und intensivem Spiel. José Cura gab den Calaf mit viel Augenzwinkern, er flirtete nicht nur mit Turandot sondern auch mit dem Publikum. Seine Stimme sass perfekt an diesem Abend, so konnte er den Hit Nessun dorma auf dem Rücken liegend beginnen, ohne an Schmelz einzubüssen. Eine neue Liu gab es zu entdecken: Chiara Angella. Sie überzeugte mit wunderbar warmer Mittellage, weniger mit der doch sehr angeschärften, vibratoreichen Höhe. Wunderbar kräftig der Chor des Opernhauses. Ping, Pong und Pang waren mit Gabriel Bermúdez, Andreas Winkler und Boguslaw Bidzinski ausnehmend stark besetzt. Marco Armiliato am Pult hatte wenig Sinn für delikatere Zwischentöne, es schmetterte und röhrte lautstark aus dem Orchestergraben, auch zu Lasten der Präzision bei den Choreinsätzen.

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