Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Zürich, Opernhaus: THE CELLIST, 27.06.2024

Erstellt von Kaspar Sannemann | | Cathy Marston

copyright: Gregory Batardon, mit freundlicher Genehmigung Opernhaus Zürich

Abschiedsvorstellung der Ersten Solistin des Ballett Zürich: GIULIA TONELLI

Ballett von Cathy Marston | Musik: Philip Feeney nach Edward Elgar, Ludwig van Beethoven, Gabriel Fauré, Felix Mendelssohn Bartholdy, Alfredo Piatti, Sergej Rachmaninow und Franz Schubert | Uraufführung: April 2020 in London (Royal Ballet) | Aufführungen in Zürich: 26.6. | 27.6. 2024

EIN DOPPELT BEWEGENDER, ABER AUCH BITTERER ABEND

Giulia Tonelli tanzte gestern Abend zum letzten Mal als langjährige Erste Solistin des Balletts Zürich auf der Bühne des Opernhauses. Selbstverständlich zeigte sie auch in dieser Abschiedsvorstellung all das, was jeden ihrer zahlreichen Auftritte seit 2010 an diesem Haus zum Tanzereignis gemacht hatte, nämlich ein totales, schonungsloses Aufgehen in der Rolle, ohne jegliche Allüren oder Eitelkeiten, jeder Schritt, jede Bewegung erfüllt vom Sinn des Tanzes und von allumfassender Hingabe an die Darstellung. Die weich fliessende Eleganz, die Kraft, die perfekte Fussarbeit auf der Spitze, spannungsgeladen bis zum äussersten und dabei nie bloss kalte technische Perfektion zelebrierend, sondern eine herzergreifende Wärme ausstrahlend - das sind die Attribute einer Tänzerin, die das Ballett Zürich viel zu früh verlässt - wohl verlassen musste. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte THE CELLIST Premiere in Zürich; Christian Spuck hatte seine designierte Nachfolgerin eingeladen, sich noch vor ihrem Amtsantritt mit dieser Choreografie dem Zürcher Publikum zu präsentieren. Giulia Tonelli wurde damals als erste Besetzung in der Rolle der Cellistin auserkoren und feierte einen grossen Triumph. Doch seither muss etwas in der Beziehung zur neuen Ballettdirektorin zerbrochen sein, Tonelli wurde in der ersten Saison unter der Leitung von Cathy Marston in keiner der Eigenkreationen Marstons eingesetzt, weder in SNOWBLIND noch in ATONEMENT. Lediglich im Dreiteiler WALKWAYS bekam sie in Robbbins' GLASS PIECES und in McGregors INFRA halbsolistische Aufgaben in Gruppen- und Paarformationen zugeteilt. Zudem war sie in der Wiederaufnahme von Spucks MESSA DA REQUIEM zu erleben und nun eben erneut in THE CELLIST. Am Ende des gestrigen Abends nun, nach Jubelrufen und Standing Ovations für Giulia Tonelli und das gesamte Ensemble, ergriff dann Cathy Marston ganz am Rande der Bühne nur kurz das Wort, dankte zuerst dem Publikum und dem Ensemble für eine erfolgreiche Spielzeit mit vielen Highlights. Danach ein einziger Satz zur Besonderheit dieses Abends: "Nach ihrer (gemeint war natürlich Giulia Tonelli) sehr bewegenden Vorstellung heute Abend möchte ich ihren ältesten Kollegen und Compagnie-Sprecher Daniel Mulligen einladen, einige Erinnerungen und Dank mit uns zu teilen." Dann ging sie ab - kein persönliches Wort, kein Händeruck, kein Blumenstrauss. Da war eine verstörende Eiseskälte spürbar. Die Wärme brachte dann Daniel Mulligan (auch für ihn ist es seine letzte Saison beim Ballett Zürich) zurück, welcher auf die enormen Erfolge Tonellis hinwies, ihre wichtigsten Partien noch einmal in Erinnerung rief, aber vor allem ihre starke Persönlichkeit, ihre warmherzige Kollegialität und Professionalität würdigte und das Vertrauen ansprach, das man als Partner empfand, wenn man mit Giulia Tonelli tanzen durfte, mit einer Partnerin, die immer 110 % gegeben habe.

Ich habe in meiner Datenbank nach Auftritten von Giulia Tonelli geforscht, bei denen ich selbst dabei war und möchte diese Erinnerungen gerne hier teilen. 2010 (sie war gerade von Heinz Spörli nach Zürich gehot worden) wurde ich in Kylians FALLING ANGELS auf sie aufmerksam ("kraftstrotzendes Streben nach Indidualität", notierte ich über ihren Tanz. 2011 in Robbins IN THE NIGHT beigeisterten mich die weich fliessende Art des Tanzes und die schnellen, präzisen Schrittfolgen. 2011 fiel sie mir in Mats Eks DORNRÖSCHEN auf ("Umwerfend komisch als Rubinfee: Giulia Tonelli"). Ab 2012 war dann Christian Spuck Ballettdirektor. Giulia Tonelli stieg zur Ersten Solistin auf (2016) nach einer unfassbar intensiven Julia in Spucks ROMEO UND JULIA. Ich schrieb damals: " Giulia Tonelli tanzte in dieser Vorstellung die Julia – und wie! Das war nicht bloss technisch perfekter Tanz (aber das auch!), sondern eine Interpretation, welche alle Facetten dieser Rolle zutiefst berührend zur Geltung brachte. Da stimmte einfach jede Regung, jeder Augenaufschlag, jedes Lächeln. Grandios herausgearbeitet von Giulia Tonelli waren ihre Interaktionen mit den Männern: Ungläubig und entsetzt reagierte sie auf die unbeholfenen und tuntig-affektierten Annäherungen des Grafen Paris, lächelnd und voller Vertrauen liess sich Giulia Tonelli beim Ball in die Arme ihres besorgten Vaters sinken. Mit quirligen, federleichten Luftsprüngen stellte Giulia Tonelli das junge Mädchen dar, tanzte mit zierlicher Eleganz auf dem Ball im Hause Capulet – und erblickte da ihren Romeo (William Moore), die Magie der Liebe (auf den ersten Blick) war beinahe körperlich spürbar. Zauberhaft zu erleben, wie die beiden sich näher kamen, der grosse Pas de deux der Balkonszene ein Traum mit fantastischen Hebefiguren, getanzt von beiden mit einer herrlichen, noch unbeschwerten Entdeckungsfreude. Schon tragischer dann der zweite grosse Pas de deux, die Abschiedsszene nach der Liebesnacht, begleitet von der ergreifend schön spielenden Viola d'amore aus dem Graben. Mit sauber ausgeführten Drehungen auf der Spitze und schon beinahe ätherischer Leichtigkeit und Fragilität tanzte Giulia Tonelli diese Szene."

In Ratmanskys SCHWANENSEE wurden ihr diverse Rollen anvertraut, mit denen sie ihre darstellerische und tänzerische Vielseitigkeit mit einer fantastischen Palette an Ausdrucksmöglichkeiten präsentieren durfte. Es folgten wichtige Partien in den Choreografien von Christian Spuck: ANNA KARENINA (wo sie die Betsy tanzte), natürlich die MESSA DA REQUIEM, DAS MÄDCHEN MIT DEN SCHWEFELHÖLZERN, WINTERREISE, NUSSKNACKER UND MÄUSEKÖNIG (Tonelli erneut irre komisch als Prinzessin Pirlipat:"In der so wichtigen Nebenhandlung glänzt einmal mehr Giulia Tonelli als Prinzessin Pirlipat. Sie ist das eigensinnige, ja manchmal richtig böse Mädchen, welches das steife Rokoko Zeremoniell am Königshofe mit umwerfender Komik durcheinander wirbelt, dann ist sie die Nuss süchtig gewordene, mit Schnauzbart und Nussknackergebiss Verhexte im gläsernen Sarg, der sich zusehends mit Nüssen füllt und sie zu ersticken droht, in letzter Minute aber von nerdigen Prinzen erlöst wird. Giulia Tonelli tanzt und interpretiert die Rolle mit urkomischer, stets augenzwinkernder Präsenz (auch im zweiten Teil, wo Marie ihr immer stärker gleicht, indem sie die Erfahrungen des Pirlipat-Traumspiels aufnimmt), virtuos, gelenkig – Klasse!).

Schliesslich der unvergessene Auftritt in Spucks letztem Abendfüller für das Ballett Zürich, MONTEVERDI (2022): " Vor allem der grosse Pas de Deux mit Giulia Tonelli und Lucas Valente zu Monteverdis trauriger Legende Il combattimento die Tancredi e Clorinda wird dank der spannungsgeladenen Kraft der beiden zu einem Höhepunkt des Abends. Giulia Tonelli und Lucas Valente lassen einen regelrechten Geschlechterkampf zwischen Liebenden entstehen - Annäherung und Zurückweisung erzeugen ein gewaltiges Spannungsfeld, das quasi in einem Martyrium kulminiert. Der kraftstrotzenden Virilität Valentes steht Giulia Tonellis energiegeladener Tanz in keinster Weise nach, bis zur totalen Erschlaffung des Körpers. Endlich kam etwas Dramatik in den sonst eher gepflegt dahingetanzten Abend."

Aber auch die Gastchoreografen in dieser Zeit arbeiteten oft und gerne mit Giulia Tonelli, ja verlangten extra, dass sie besetzt werde. So Marco Goecke (ALMOST BLUE), Crystal Pite (EMERGENCE), Johan Inger (BOLÉRO), Forsythe, Kylian (GODS AND DOGS, 2017: "Giulia Tonelli hinterlässt einmal mehr einen nachhaltigen, unter die Haut gehenden Eindruck: Wie sie erst wie ein Werwolf in unglaublichen Verrenkungen sich zur Rampe hinbewegt, über die brennende Kerze steigt und sich dann in den Orchestergraben hinunter hievt oder später im Pas de deux mit Tars Vandebeek eine Dämonie sondergleichen an den Tag legt, das muss man erlebt und gesehen haben.")

Dann das grosse Ereignis 2022 am Zurich Film Festival: Der Dokumentarfilm BECOMING GIULIA von Laura Kaehr war der *Gewinnerfilm Publikumspreis 2022*. Inhalt: Giulia Tonelli, professionelle Solotänzerin am Opernhaus Zürich, hat die Bühne vermisst. Nach der Geburt ihres Sohnes kehrt sie aus dem Mutterschaftsurlaub zurück in den Arbeitsalltag. Giulia muss darum kämpfen, ihren Platz in der Elite-Ballettkompanie zu behalten – und eine Balance zu finden zwischen der wettbewerbsorientierten Tanzwelt und ihrem neuen Familienleben. Der Dokumentarfilm BECOMING GIULIA taucht in den Mikrokosmos eines grossen Opernhauses ein. Aus nächster Nähe folgt die Filmemacherin und ehemalige Balletttänzerin Laura Kaehr ihrer Protagonistin, die mit ihrer Passion fürs Ballett den anspruchsvollen Spagat zwischen Mutter und Profitänzerin zu meistern versucht und altmodische Rollenbilder herausfordert. Anlässlich von Präsentationen des Films in diversen Kinos waren auch Giulia Tonelli und Cathy Marston zu sehen. Marston betonte, wie wichtig es sei, das Muttersein und den Beruf vereinbar zu machen. Anscheinend blieb es bei Lippenbekenntnissen. Giulia Tonelli hat hart gekämpft und es geschafft, sich nach den Geburten von zwei Söhnen wieder ganz an die Spitze zu tanzen - und nun soll also doch Schluss sein? Das kann man nicht verstehen. sowieso nicht nach der gestrigen Leistung in der Abschiedsvorstellung, wo man deutlich spürte, dass diese Persönlichkeit noch so viel zu geben hätte, noch so viele Emotionen zu wecken vermöchte. Und so mischt sich ein leicht bitterer Geschmack in den emotionsgeladenen Abend der gestrigen letzten Vorstellung von THE CELLIST mit Giulia Tonelli.

Zum Ende von Mulligans sehr schöner Würdigung tapsten die beiden Söhne Giulias auf die Bühne und die darauffolgende Szene beschrieb einfach alles, was Mutter- und Familienglück bedeuten kann. Da blieb wohl kaum ein Auge trocken, herzzerreissend.

Herzzerreissend war natürlich auch das Schicksal Jacqueline du Prés, welches Cathy Marston in ihrer berührenden Choreografie verarbeitet hatte. Da die gestrige Aufführung mit der Premierenbesetzung in den Hauptpartieen aufwartete und alle Ausführenden erneut begeisternde Höchstleistungen zeigten, kann ich meiner Besprechung von vor einem Jahr eigentlich nichts hinzufügen und erlaube mir deshalb, meine damaligen Eindrücke und meine Würdigung einzufügen: "Einmal mehr begeistert die Erste Solistin des Balletts Zürich, Giulia Tonelli, mit einer Darstellungskraft, die unter die Haut geht und zutiefst bewegt. Als jugendlich, quirlige Cellistin, die jeden Wettbewerb gewinnt, mit fliessender Eleganz, Humor und Anmut Publikum und Musiker-Kollegen begeistert ist sie genauso überzeugend wie als Frischverliebte, welche zum jüdischen Glauben konvertiert, weil der Dirigent (Esteban Berlanga) dies für eine Heirat zur Voraussetzung gemacht hatte. Ihre geradezu erotische Beziehung zu ihrem Instrument, das von Wei Chen mit fantastischer Einfühlsamkeit "getanzt" wird, steht voll und ganz im Zentrum des Stücks. Diese Pas de deux mit Wei Chen sind von unfassbarer Subtilität, die fragile Beziehung prägt den Abend. ...Und nun, in diesem zweiten Teil des Abends, wo die Symptome der Krankheit offensichtlich werden, reift Giulia Tonelli zur kongenialen Interpretin von Marstons Choreografie. Die Beziehung zum Cello wird zur Hassliebe, sie stösst es von sich, der Dirigent bringt die beiden wieder zusammen, ein letzter Comebackversuch wird unternommen, muss abgebrochen werden, es geht nicht mehr. Das lässt niemanden kalt. Wie Giulia Tonelli da zittert, Wut sich bemerkbar macht, auch Einsamkeit, das Cello von Wei Chen mit ihr trauert, das ist schon starke Kost. Mit unfassbarer Genauigkeit werden Muskelkrämpfe sichtbar, Stolpern, Zittern, falsche Töne, weil sie das Vibrato nicht mehr zu kontrollieren imstande ist. Die Szenen mit den Ärzt*innenen, Pfleger*innen, die Rückkehr zur Familie, das alles läuft im Zeitraffer ab ... schliesslich verglüht ein tragisches Künstlerschicksaal im Ohrensessel, nur die Schallplatte dreht sich weiter, das künstlerische Vermächtnis, das sie zur unsterblichen Legende macht. Ihre Schwester (Inna Bilash) bringt ihr das Strickjäckchen, das die Cellistin schon als kleines Mädchen getragen hatte (wunderbar erfrischend getanzt von Oceana Zimmermann), schliesslich verglüht ein tragisches Künstlerschicksaal im Ohrensessel, nur die Schallplatte dreht sich weiter, das künstlerische Vermächtnis, das sie zur unsterblichen Legende macht.

Auch wenn sich Marston natürlich auf die drei Hauptpersonen Cellistin, Instrument und Dirigent konzentriert, hat sie dennoch einige wenige Nebenpersonen nicht vernachlässigt: Die Schwester (sehr elegant und mit wunderbar ausholenden Bewegungen: Inna Bilash), die ambitionierte Mutter (Mélanie Borel vermag wunderbar Strenge, Liebe und Fürsorglichkeit auszudrücken), der liebevolle Vater wird von Daniel Mulligan dargestellt, die Musiker-Freunde und die Cello-Lehrer und Musikerfreunde (man muss weder Casals, noch Rostropowitsch, noch Zubin Mehta, Pinchas Zuckerberg, Itzhak Perlman erkennen, denn wichtig sind die Atmosphären, nicht die Personen!) werden prägnant von Mlindi Kulashe, Jorge García Pérez, Lucas Valente, Sean Bates, Pablo Octávio und Chandler Dalton getanzt."

Und ja, ich finde immer noch, dass das Stück gut gebaut, emotional bewegend, aber für einen Abendfüller zu kurz und das Licht zu diffus ist.

Giulia Tonelli wünsche ich alles Gute für die private, aber auch für die berufliche Zukunft. Diese starke Frau wird hoffentlich bald eine Aufgabe finden, die ihrem immensen Können und ihrer Kunst angemessen sein wird und die sie mit ihren vielfältigen Talenten ausfüllen kann.

Biografie

Giulia Tonelli stammt aus Italien. Ihre Ausbildung absolvierte sie beim Balletto di Toscana und an der Ballettschule der Wiener Staatsoper. Nach einem Engagement an der Wiener Staatsoper tanzte sie von 2002 bis 2010 beim Royal Ballet of Flanders in Antwerpen, ab 2004 als Halbsolistin. Dort tanzte sie u. a. Giselle (Petipa) sowie Solopartien in Choreografien von Forsythe, Balanchine, Kylián, Haydée und Spuck. Seit 2010/11 ist sie Mitglied des Balletts Zürich, wo sie in Balletten von Spoerli, Goecke, McGregor, Lee, Kylián und Balanchine auftrat. In Choreografien von Christian Spuck tanzte sie Julia in Romeo und Julia, Lena in Leonce und Lena, Betsy in Anna Karenina sowie in Messa da Requiem. Weitere Höhepunkte waren Alexei Ratmanskys Schwanensee-Rekonstruktion, Quintett von William Forsythe, Emergence von Crystal Pite, Gretchen in Edward Clugs Faust sowie die Titelrolle in The Cellist von Cathy Marston. Bei den «Jungen Choreografen» präsentierte sie gemeinsam mit Mélissa Ligurgo die Arbeiten Mind Games und Klastos. 2013 wurde sie mit dem GiulianaPenzi-Preis ausgezeichnet. 2017 erhielt sie den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».” (Text: Website des Opernhauses Zürich)

Inhalt von THE CELLIST:

Ein ungespieltes Instrument. 
Erweckt vom Nachhall vergangener Konzerte, beginnt es,
die Geschichte einer grossen Interpretin zu erzählen: 
Wie ein kleines Mädchen den Klang des Cellos vernimmt
und sich in das Instrument verliebt. 
Wie seine Mutter beginnt, das Mädchen zu unterrichten,
bis sie dem Talent ihrer Tochter nicht mehr gerecht wird.
Wie ein neuer Lehrer ihr den Weg in eine Gemeinschaft 
einzigartiger Musiker weist, 
und sie einen Dirigenten kennenlernt, 
der ihr Gefährte und Seelenverwandter wird:
ihre Liebe, beflügelt von der Musik. 
Wie die beiden zu Stars werden, 
deren Ruhm durch zahlreiche Aufnahmen immer weiterwächst. 
Wie sie heiraten und sich auf ausgedehnte Konzerttourneen begeben – 
bis die Cellistin zu ermüden beginnt, sie nicht mehr mithalten kann,
und die Beziehung des Paares allmählich zerbricht. 
Denn die Cellistin kämpft nicht nur mit ihrer Müdigkeit, sie ist krank.
Sie leidet an einer Krankheit, die ihre Nerven zerstören, ihre Karriere
und schliesslich ihr Leben beenden wird. 
Wie die Cellistin darum kämpft, weiterzuspielen, 
und wie sie, als sie nicht mehr kämpfen kann, 
das Instrument in die Ecke stellt und schliesslich verstummt. 
Wie sie ihre Stimme verliert und dennoch bis heute inspiriert. 
Weil ihre Musik nachhallt – in den Erinnerungen derer, die sie hörten, 
und in den Aufnahmen, die sie hinterliess.

Text von Cathy Marston und Edward Kemp, Übersetzung von Michael Küster

Karten

 

Zurück