Zürich, Opernhaus: ARIADNE AUF NAXOS, 22.09.2024
Intendant Andreas Homoki eröffnet seine letzte Spielzeit mit seiner Neuproduktion von Strauss' Oper mit Daniela Köhler (Primadonna und Ariadne und Brandon Jovanovich (Der Tenor und Bacchus), unter der Leitung von Markus Poschner
Oper in einem Aufzug nebst Vorspiel (2.Fassung) | Musik: Richard Strauss | Libretto : Hugo von Hofmannsthal | Uraufführung: 04. Oktober 1916 in Wien | Aufführungen dieser Neuproduktion in Zürich: 22.9. | 25.9. | 28.9. | 3.10. | 6.10. | 10.10. | 13.10. | 18.10. | 22.10.2024
Kritik: folgt am 23.9. ab 13 Uhr an dieser Stelle
Inhalt:
Vorspiel: Im Hause des „reichsten Mannes von Wien“ sind die Vorbereitungen zur Uraufführung der Oper Ariadne auf Naxos im Gange. Doch auf Anordnung des unsichtbar bleibenden Mäzens soll die tragische Handlung mit einer Tanzmaskerade von Zerbinettas Truppe verschmolzen werden. Der Komponist ist entsetzt und bricht – trotz eines Liebesintermezzos mit Zerbinetta – zusammen. Doch die Truppe macht sich für die Aufführung bereit.
Oper: Ariadne befindet sich alleine und verlassen auf einer wüsten Insel und trauert ihrer grossen Liebe Theseus nach. Sie sehnt den Tod herbei.
Zerbinetta feuert ein Bekenntnis zur freien Liebe ab – umsonst. Da erscheint der junge Gott Bacchus. Ariadne hält ihn für den Todesboten, er sie für die Zaubererin Circe. Gegenseitiges Verkennen – gegenseitige Verwandlung – Verschmelzung der Seelen.
Zerbinetta kommentiert: „…hingegeben sind wir stumm.“
Werk:
ARIADNE AUF NAXOS ist nach ELEKTRA und DER ROSENKAVALIER die dritte gemeinsame Arbeit des Gespanns Strauss/Hofmannsthal. Ursprünglich war das Werk als Einlage für Hofmannsthals Bearbeitung von Molières Komödie DER BÜRGER ALS EDELMANN gedacht. In dieser Form wurde es auch am 25. Oktober 1912 in Stuttgart uraufgeführt. Die Oper von Strauss wurde also in das Schauspiel eingebettet und ohne das später komponierte Vorspiel gegeben. Doch diese Kombination von Schauspiel und Oper setzte sich nicht durch. Also machten sich Strauss und Hofmannsthal an eine Überarbeitung: Nun wurde dem Einakter ein Vorspiel vorangestellt, der Komponist erhielt eine herrliche Gesangspartie. Die Urfassung mit ihrer langen (und z.T. unendlich geschwätzigen) Spieldauer erscheint nur noch selten auf den Spielplänen, zuletzt 2012 in Salzburg. Die Zweitfassung mit ihrer kammermusikalischen Transparenz hingegen erfreut sich – vor allem unter Strauss-Liebhabern – grosser Popularität. In den Phrasen des Komponisten, dem Leiden der Ariadne, dem Schlussduett und natürlich den mit Schwierigkeiten gespickten, ausgedehnten Koloraturen der Zerbinetta darf man quasi Strauss at his best erleben!
Musikalische Höhepunkte: Ariosi des Komponisten im Vorspiel, Ariadnes grosse Arie „Es gibt ein Reich“, Zerbinettas Koloraturarie „Grossmächtige Prinzessin“, Schlussduett Ariadne-Bacchus
Von mir besuchte Aufführungen von ARIADNE AUF NAXOS im Opernhaus Zürich:
27.12.1978
ML: Ferdinand Leitner/I: Göran Järvefeldt
A: Anna Tomowa-Sintow, B: Matti Kastu, Z: Edita Gruberova, K: Trudeliese Schmidt
16.4.1994
ML: Raphael Frühbeck de Burgos/I: Cesare Lievi
A: Gabriela Benackova-Cap, B: Norbert Orth, Z: Elena Mosuc, K: Dagmar Peckova
ab 16.12. 2006 folgte die legendäre Inszenierung (in der “Kronenhalle” verortet) von Claus Guth
ML: Christoph von Dohnányi
A: Emily Magee, B: Roberto Saccà, Z: Elena Mosuc, K: Michelle Breedt
26.12.2006
identische Besetzung
7.6.2009
ML: Peter Schneider
identische Besetzung
9.3.2010
ML: Mark Elder
A: Deborah Voigt, B: Michael König, Z: Sen Guo, K: Michelle Breedt
14.3.2010
identische Besetzung
12.2.2012
ML: Peter Schneider
A: Ricarda Merbeth, B: Michael König, Z: Elena Mosuc, K: Michelle Breedt
15.2.2012
identisch ausser A: Nina Stemme
19.2.2012
Besetzung wie 15.2.
18.2.2015
ML: Fabio Luisi
A: Michaela Kaune, B: Roberto Saccà, Z: Olga Pudova, K: Stéphanie Houtzeel