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Zürich: ARIADNE AUF NAXOS, 09.03. & 14.03.2010

Erstellt von Kaspar Sannemann | | Ariadne auf Naxos

©Suzanne Schwiertz, mit freundlicher Genehmigung Opernhaus Zürich

Kurzkritik:
Eine wunderbare Vorstellung!!! Deborah Voigt scheint sich an die Dimensionen des Hauses gewöhnt zu haben. Sicher, sie legt die Ariadne sehr heroisch an. Doch welch strahlende Höhen standen ihr an diesem Abend zur Verfügung, sauber und sicher intoniert. Dazu kommt eine berührend intensive Darstellung und eine eindringliche Mimik. Dies war definitiv ihr Abend - sie scheint sich in der Inszenierung von Claus Guth zunehmend wohl zu fühlen. Obwohl Dirigent Mark Elder punkto Freisetzung der Reserven und Spannkraft eher noch einen Zacken zugelegt hat, überstrahlte Frau Voigt das Orchester mühelos.

Michael König war ihr ein ebenbürtiger Partner, welcher die hohe und schwierige Tessitura des Bacchus mit Bravour bewältigte. Michelle Breedt ergriff die Zuschauer mit ihrem sauber geführten Mezzo als Komponist und Sen Guo begeisterte erneut als koloraturgewandte und spielfreudige Zerbinetta. Als Dryade sprang Eva Maria Riedl ein: Grossartig!

Wahrlich, dies ist eine der herausragenden Produktionen des Zürcher Spielplans und es ist wirklich schade, dass das Publikum Strauss' Meisterwerk so wenig Interesse entgegenbringt. Am 14. März besteht nochmals die Möglichkeit, diese Oper zu erleben!

Nachtrag zum 14. März:

Von den drei Vorstellungen, welche ich anlässlich dieser Wiederaufnahme erleben durfte, war diejenige vom 9.März mit Abstand die beste. Heute verfiel Frau Voigt leider wieder in unverhältnissmässig laute Ausbrüche. Bei ...er ging ins Licht war es dann wirklich unerträglich. Michelle Breedt hingegen war (trotz der anstrengenden Premiere gestern) einmal mehr phantastisch, ebenso Sen Guo als Zerbinetta, welche gestern noch kurzfristig die Olympia übernommen hatte. Michael König bot heute seine beste Leistung als Bacchus, mit sicheren, kräftigen und ungefährdeten Tönen in den höchsten Regionen und liess sich von den lauten Ausbrüchen seiner Partnerin nicht mehr irritieren!

Spannend war es allzumal, auch Sänger sind Menschen, haben bessere und schlechtere Tage, wie wir alle!

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