Berlin: AIDA, 13.04.2009
Auch hier wieder der Komponist auf der Bühne, nur diesmal nicht als Marionette sondern in Fleisch und Blut spaziert Verdi durch das ägyptische Museum, in welchem Pet Halmen 1995 seine Inszenierung der Aida ansiedelte.
Von der Ausstattung her ergaben sich schöne Bilder, in Blau, Weiss und Gold, über die Personenführung möchte ich nicht urteilen, da das Aufführung Nr.57 seit der Premiere war und sich besetzungsmässig sicher viel geändert hat. Es wurde eine sehr statische Vorstellung, vorwiegend an der Rampe gesungen, mit Gesten wie einst Maria Chiara sie drauf hatte: Arme ausbreiten, Colliergriff, Arme in die Höhe, in die Knie sinken.
Gesungen wurde laut, ganz nach der Devise: Seht und hört was ich drauf habe. Obwohl im Programmheft die Intimität des Werks herausgestrichen wird und die szenische Aufführungspraxis mit dem Hang zur Gigantomanie verurteilt wird, war von dieser Kritik nichts zu spüren. Norma Fantini fand kaum je zu Piani, Walter Fraccaro überhaupt nie, vom Pianissimo Schluss des "Celeste Aida" muss man heutzutage wohl nur träumen. Anna Smirnova war auch sehr laut und guttural, überzeugte aber stimmlich am meisten. Christoph Fischesser hatte nichts bedrohlich-autoritäres als Ramphis und auch Alexandru Agache war ein eher eindimensionaler Amonasro. Julien Salemkour dirigierte sehr grobschlächtig polternd.