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Frankfurt, Oper: MASKERADE (Nielsen); 06.02.2025

Erstellt von Kaspar Sannemann | | Maskarade (Nielsen)

Copyright: Barbara Aumüller, mit freundlicher Genehmigung Oper Frankfurt

Die dänische Nationaloper MASKARADE (in deutschen Fassungen MASKERADE) von Carl Nielsen rückt zunehmend ins Blickfeld der Programmgestaltung anderer europäischer Opernhäuser

Oper in drei Akten | Musik: Carl Nielsen | Libretto: Vilhelm Andersen, nach Ludvig Holberg | Uraufführung: 11. November 1906 in Kopenhagen, unter der Leitung des Komponisten | Aufführungen dieser Wiederaufnahme (Premiere war am 31. Oktober 2021) in Frankfurt: 10.1. | 18.1. | 26.1. | 6.2. | 9.2. | 14.2.2025

Kritik: folgt am 7.2. ab 13 Uhr an dieser Stelle

Werk:

Carl Nielsen (1865-1931) ist oftmals im restlichen Europa nur durch seine sechs hoch interessanten Sinfonien bekannt (Herbert von Karajan z.B. führte die Vierte oft auf), seine beiden Opern MASKARADE und SAUL OG DAVID  jedoch kennen ausserhalb Dänemarks nur wenige eingefleischte Opernfreunde. Die Opera buffa MASKARADE wurde erst 1972 zum ersten Mal ausserhalb Dänemarks aufgeführt (1972 in Minnesota). Es folgte die Aufführung an der Opera North 1991, Produktionen in Kassel und in Innsbruck und 2005 folgte mit der Aufführung in der Covent Garden Opera erstmals eines der grossen Häuser. Frankfurt und Leipzig brachten in diesem Jahrzehnt Neuproduktionen heraus. Das Libretto fusst auf einer Komödie von Ludvig Holberg aus dem Jahr 1724. Darin wird die Bigotterie des sittenstrengen Pietismus auf die Schippe genommen. Denn in dem Jahr hatten die Kopenhagener Behörden die bliebten Maskenbälle wegen Unsittlichkeit untersagt und damit den Bürgern eine Möglichkeit genommen, einander unabhängig vom gesellschaftlichen Status zu begegnen und etwas Abwechslung vom grauen Einerlei und der Biederkeit des Alltags zu erleben. Vor Nielsen, der ein Zeitgenosse von Richard Strauss und Claude Debussy war, handelten dänische Opern vorwiegend von mittelalterlichen Sagen und Elogen auf die romantische Landschaft. Aber in einem Land, in dem es gefühlt elf Monate im Jahr regnet und neun Monate dunkel ist, kam der erfrischende, lebensfrohe, volkstümliche und turbulente Charakter der ausgefeilt und tiefgründig komponierten Oper ausgesprochen gut an. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Oper in Kopenhagen 100mal aufgeführt - kein Wunder, denn sie kann sich handwerklich und von der Fülle der melodischen Einfälle her mindestens mit Verdis FALSTAFF messen. 

Inhalt: 

Jeronimus' Sohn Leander hat sich auf einem Maskenball in eine unbekannte Schöne verliebt. Das Problem ist jedoch, dass sein Vater ihn dem Leonard aus Slagelse als Bräutigam für dessen Tochter Leonora versprochen hat. Leander berät sich mit seinem umtriebigen Diener Henrik, was zu tun sei, um der Schönen wieder zu begegnen. Jeronimus beklagt sich über die Verluderung der Sitten mit all den Maskenbällen u.s.w. Doch auch Jeronimus' Frau Magdelone würde gerne auf so einen Ball gehen. Leonard berichtet unterdessen anlässlich einer Unterredung mit Jeronimus, dass seine Tochter Leonora gar nicht begeistert sei über eine Eheschliessung mit Leander. Die beiden haben sich nämlich noch nie gesehen. Leonard und Jeronimus wollen den Wünschen ihrer Kinder auf selbstgewählte Liebe jedoch keinesfalls nachkommen. Jeronimus beauftragt seinen Diener Arv, vor dem Haus Wache zu halten und ihm alle zu melden, die das Haus verlassen.

Auf der Strasse strömt maskiertes Volk zum Ballhaus. Henrik verkleidet sich als Geist und schüchtert dem Wache stehenden Arv mit Todesandrohungen ein, sollte er verraten, dass Leander und er das Haus verlassen. Aber nicht nur Leander verlässt so unbemerkt das Haus, auch Henrik und Leonard machen sich auf den Weg zum Ballhaus. Sie kommen an einer Sänfte vorbei. Darin sitzen Leonora und ihre Dienerin Pernille. Man hört in der Ferne Jeronimus, der die Flucht seines Sohnes entdeckt hat, schreien. So bleibt Jeronimus nichts anderes übrig, als sich mit Arv ebenfalls auf den Weg zum Maskenball zu machen. Zuerst müssen sich die beiden aber beim Maskenverleiher noch Masken besorgen. Dort treffen sie ausgerechnet auf Jernnimus' Ehefrau Magdelone und auf den Herrn Leonard. 

Auf dem Maskenball turteln Leonora und Leander miteinander (ohne voneinander zu ahnen, wer sie sind). Auch Leonard umgarnt Magdelone. Jeronimus ist in der Verkleidung von Bacchus auf dem Fest. Henrik erkennt ihn trotzdem und macht ihn zusammen mit Leander und einem Professor betrunken. Zum Ende des Festes gehört die Demaskierung: Leander und Leonora erfahren, dass sie beide diejenigen sind, die ihre beiden Väter schön längst einander versprochen haben. Jeronimus ist entsetzt, seine Frau zusammen mit Leonard zu finden und braucht einen Moment, um zu erkennen, dass eigentlich alles so gelaufen ist, wie von ihm gewünscht. 

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