Berlin, Komische Oper: Spielplan für die erste Saisonhälfte 2020/2021
»The show will go on!«, ließ Barrie Kosky kurz nach Beginn der Pandemie anlässlich der Bekanntgabe des Programms für die kommende Saison verlauten. Nun steht im Detail fest, wie es ab September bis einschließlich Dezember mit der Show an der Komischen Oper Berlin weitergeht: mit einem entsprechend der aktuellen Vorgaben maßgeschneiderten Spielplan, den Barrie Kosky am heutigen Donnerstag im Zuschauerraum des Hauses vorgestellt hat: »Für die Monate von September bis Dezember 2020 haben wir einen komplett neuen Spielplan entwickelt, der sich verändernde Sicherheitsvorschriften berücksichtigen kann und zugleich lust- und fantasievoll mit den neuen Gegebenheiten umgeht. Entstehen werden hierbei neue Formate, die bislang nicht geplant waren und die es so bislang bei uns auch nicht gegeben hat. Wir werden flexibler produzieren und mehr improvisieren als sonst – natürlich stets in höchster Qualität«, so der Intendant und Chefregisseur.
Programm
Für den Zeitraum bis Dezember hat die Komische Oper Berlin insgesamt fünf Premieren geplant, darunter drei neu angesetzte Neuproduktionen: die Operette Die Großherzogin von Gerolstein, inszeniert von Jacques-Offenbach-Spezialist Barrie Kosky, das Chorprojekt Mondnacht mit Liedern von Robert Schumann, die Chordirektor David Cavelius eigens hierfür arrangiert, sowie Glucks musikdramatisches Meisterwerk Iphigenie auf Tauris. Zwei der Neuproduktionen aus der ursprünglichen Herbst-Planung sind mit den aktuellen Sicherheits- und Hygienevorgaben vereinbar: die One-Woman-Inszenierung Pierrot Lunaire mit Dagmar Manzel, bei der das Publikum von den ursprünglich für die Bühne vorgesehenen Sitzplätzen in den Zuschauerraum umzieht, sowie die konzertante Operetten-Produktion Die Blume von Hawaii. Ergänzt wird das Programm durch die Wiederaufnahme der Zauberflöte in einer den derzeitigen Bedingungen angepassten »verzauberten« Special Edition, ein neues Konzertprogramm mit einem Fokus auf das Werk Igor Strawinskys, neue und bekannte Liederabende von der »Winterreise« mit Günter Papendell bis »Lonely House« mit Katharine Mehrling, spannende Salon-Gespräche, Eine Frau, die weiß, was sie will! als Repertoire-Produktion mit minimalen Veränderungen sowie eine neue Vorbühnenproduktion für Kinder. Zudem stellt die Komische Oper Berlin dem freien Performance-Kollektiv Gob Squad, dem das Haus seit My Square Lady (2014/15) verbunden ist, ihre Räumlichkeiten kostenfrei für ein Gastspiel zur Verfügung. Die ursprünglich vorgesehenen Neuproduktionen Katja Kabanowa, Tom Sawyer und Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny werden auf die Folgespielzeiten verschoben.
Das Ensemble steht für Barrie Kosky, der für alle Neuproduktionen als Regisseur verantwortlich zeichnet, in dieser Zeit klar im Vordergrund: »Ich kann mich als Intendant sehr glücklich schätzen, dass wir an der Komischen Oper Berlin ein Ensemble von 24 neugierigen und experimentierfreudigen Sänger*innen haben, dass die gut 100 Musiker*innen unseres Orchesters es gewohnt sind, unterschiedlichstes Repertoire zu spielen, und dass unsere 60 Chorsolisten zu den flexibelsten, ja besten Chordarsteller*innen der Welt zählen. Das ist die perfekte Grundlage, um durch unsichere Zeiten zu steuern und unbekannte Wege zu gehen.« So werden beispielsweise die Ensemblemitglieder Tom Erik Lie und Philipp Meierhöfer in die Rolle der Großherzogin von Gerolsteinschlüpfen, Nadja Mchantaf, Dominik Köninger und Tansel Akzeybek übernehmen die Hauptpartien in Iphigenie auf Tauris und die Chorsolisten der Komischen Oper Berlin glänzen als kollektive Solist*innen in einem eigenen Projekt.
Vorverkauf und Tickets
Der Vorverkauf für die neue Herbst-Spielzeit 2020 beginnt am 30. Juni 2020 um 11 Uhr in der Opernkasse Unter den Linden und telefonisch unter +49 (0)30 47 99 74 00. Die Onlinebuchung wird erst nach der Sommerpause möglich sein, ab 24. August, 11 Uhr. Kund*innen, die Tickets für Vorstellungen 2020/21 gekauft haben, die nicht mehr stattfinden, können diese umtauschen oder sich erstatten lassen. Alle Informationen dazu finden sich auf der Website www.komische-oper-berlin.de. Die Opernkasse Unter den Linden ist vom 11. Juli bis einschließlich 16. August geschlossen, das Callcenter aber durchgängig erreichbar (Mo bis Sa: 9 bis 20 Uhr, So und Feiertage: 14 bis 20 Uhr; karten@komische-oper-berlin.de).
Sicherheits- und Hygienemaßnahmen
Die allgemeinen Sicherheits- und Hygienevorschriften werden beim Vorstellungsbetrieb berücksichtigt. Dazu zählen für das Publikum beispielsweise das Einhalten des Sicherheitsabstands von 1,5 m, das Tragen von Masken auf den Wegen zum Sitzplatz bzw. davon weg und die Erfassung der Kontaktdaten aller Besucher*innen der Vorstellungen. Unter Berücksichtigung der aktuellen Vorgaben kann der Saal ab September vorerst mit einer Kapazität von maximal 344 Sitzplätzen genutzt werden. Es wird keine Stückeinführungen geben. Alle Details des Sicherheits- und Hygienekonzepts werden mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Die Kund*innen werden über alle Aspekte rechtzeitig vor dem Vorstellungsbesuch informiert. (Pressemitteilung Komische Oper Berlin)